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Koh Phayam

same same but different

Koh Phayam

zwei  wie Visch und Fogel
zwei  die ich nie vergessen werde
zwei Orte wo ich fand was ich suchte

click on pic for Prachuap Khiri Khan

Koh Phayam

Sie liegen räumlich nicht so weit auseinander, sind nur auf meiner Reise zeitlich weit von einander getrennt. Koh Phayam gehört zu den nördlichsten Inseln in der thailändischen Andaman See, nicht weit von Ranong Stadt. PKK bzw. Prachuap Khiri Khan, der zweite Ort, liegt am Golf von Thailand an Thailands engster Stelle, ca. 300 Kilometer nordöstlich von Koh Phayam. Mit dem Zug von PKK bist du  bald in Chumporn und von dort fahren mehrmals am Tag Busse nach Ranong

Ohne lange Vorgeschichte beginne ich hier in Ranong nach einer entspannten vier-stündigen Busfahrt für die der alte Bus jedoch knapp  sieben Stunden gebraucht hat. Hier bin ich im recht sauberen LugDschaPong Hotel gleich beim busterminal weil das Kiwi Orchid schon voll war.  Mit Klimaanlage kostet mir die Nacht hier 700 Baht. Gute 20 Euro, der Preis  für das Doppelzimmer ändert sich nicht, egal ob single oder zu zweit, zwei Wasserflaschen sind im Preis enthalten.

Abendessen werde ich dennoch im Kiwi und mich wegen Fahrt nach Koh Chang schlau machen. Ein Bier nach all den Strapazen und dem wunderbaren Pad Krapao kann nicht schaden, Bia Singh Kuat Lek, ein kleines Bier bitte.    Everyday no boat, sagt mir Chai und bald habe ich verstanden was sie meint. Viele Boote fahren nur von Koh Phayam nach Koh Chang, von Ranong gibt es  zwar auch Boote aber nicht nicht jeden Tag. Ich lasse mir nicht anmerken, dass ich über den Preis angenehm überrascht bin; und transfer ist auch dabei. Gleich morgen früh geht es los nach Koh Phayam.

auf nach Koh Phayam surfen schwimmen Nashornvögel beobachten

Auf nach Koh Phayam surfen schwimmen Nashornvögel beobachten. Unter den Gemüse- und Bierkisten, all den Schachteln, Körben und Riesenplastiktaschen und dem einen oder anderen Motorroller war tatsächlich ein Schiff. Naja, ein Boot eher, aber eben mein Boot für die Überfahrt zur Insel. Knapp eine Stunde nach der Abfahrtszeit legen wir ab, es geht langsam und sehr geruchsintensiv über den erst schmalen, dann schnell breiter werdenden Fluss in das offene Meer. Schwimmwesten hat auch so manche an, ich schau rein informative über die Reling bis zum nächsten Strand und bin mir sicher: schwimmbar.

Der Kapitän hat so eine eigene Art die Richtung mit dem Kinn anzuzeigen als ob er nicht mal für eine Sekunde das verchromte Steuerrad loslassen dürfte. Vor seinem Kinn liegen aber drei Inseln und auch die erklärenden Wort, „da vorne“, halfen nicht viel. 

Darf ich mal fahren? Der Kapitän mit einem breiten Grinsen: NEIN. Nur für Foto, sage ich. Und der Kapitän, na wenn das so ist, NEIN.     Lass ihn doch fahren da vorn is eh nichts und sonst auch kein Gefahr in Sicht, höre ich die Stimme hinter mir sagen. Und schon bin ich hinter dem Steuerrad für die Foto Opp. Erst Tage später fiel mir auf warum der Typ Kapitän war und nicht Fotograf.

Der Pier führt direkt zu einzigen Straße die ins Inselinnere führt. Hier irgendwo soll auch Chais Schwester ihr Reisbüro haben. Los geht’s einfach ganz ohne Navi doch mit Hilfe der Karte. Mit dem schweren Rucksack wird dir ziemlich heiß werden meint Chais Schwester und ruft ein Taxi. Der Mopedlenker weiß einen Platz wo ich zumindest für die ersten Nächte unterkommen könnte und auf geht’s zur smile hut. Auf der schmalen BetonStraße sind die breitesten Fahrzeug Motorroller mit Beiwagen und Motorrad Rikschas. Die Fahrt dauert keine 10 Minuten und erkenne ich sofort ein Mietroller kommt mir weit günstiger als die 100 Baht Einheitspreis für das Taxi. Egal wohin, immer 100 Baht, bei Dunkelheit 150 Baht.

Die immer freundlich lächelnde chinesische Großmutter begrüßt mich herzlich und freut sich sehr über meine 3 eintausend Baht Scheine mit König Bumipol, die sie sofort in ihre private Brieftasche steckt. Nicht weit vom Restaurant ist mein Bungalow in der zweiten Reihe, mit Sicht auf das Meer um 600 Baht die Nacht. Der myanmarische Manager begleitet mich zum Bungalow und bietet mir das lokale Grünzeug an. Vor der Hütte sehe ich das kleine Becken aus Beton welches mit der Schöpfkelle zur Fußwäsche einlädt. Trotzdem musst ich  die kleine Terrasse jeden Tag mindestens  zweimal  fegen, irgendwie schafft es der Sand dann doch bis zur Terrasse hinauf. Eine Hängematte hängt auch schon da, Handtücher auch und Strom gibt es oft tagsüber gar keinen. Akkus und Geräte kann man im Restaurant laden, da ist immer Strom und die chinesische Oma oder der Opa sind auch immer da. 

Im Hong Nam, deinem Badezimmer gibt es eine Toilette, eine Brause und einen großen Wasserbehälter mit einer Schöpfkelle. Dieses Wasserfass sollte immer voll sein und auch regelmäßig benützt werden, nicht nur der  Mosquitos wegen. In Thailand kann es schon mal oder auch öfter passieren, dass kein Wasser aus dem Wasserhahn kommt, ohne vorherige schriftliche Ankündigung. Kein Wasser bedeutet, keine Dusche und in meinem Falle auch keine Klo Spülung. Mit diesem Wasserfass ist vorgesorgt und die Dusche ist auch angenehm kühl, außerdem wassersparend mit der Schöpfkelle. Viele Häuser in Thailand haben zwei gemauerte Wasserbecken im Badezimmer, eines zum Duschen und eines für die Toilette oder eben wie hier einen großen Container.

Es gibt nur einen Grund meinen Rucksack auszupacken, die Badehose, wo ist die Badehose nur?. Wie ich das genieße, ohne langes anziehen rausgehen zu können. Maximal Flip-Flops oder nur mit Badehose barfußab zum Strand. Wo ich den Schlüssel verstecke merk ich  mir bestimmt. 

 Einfach nur herrlich, ich will den ganzen Nachmittag im Wasser bleiben denke ich mir als ich die erste Welle heranrollen höre. Ich kann es nur immer und immer wieder wiederholen, ein Traum Alter, ein richtiger Traum diese Insel gefällt mir schon vom aller ersten Tag an. Die ersten paar Wellen schüchtern mich zwar ein wenig ein aber sobald ich durch drei von ihnen durch bin gibt es keine Halten mehr. Ich bin voll in meinem Element im wahrsten Sinne des Wortes. 

Eine Frage des richtigen timings. Die letzten paar Wochen war  ich regelmäßig schwimmen und habe mir dadurch die notwendigen Muskelpartien antrainiert um endlich mal den butterfly zu lernen. Dieses Training hat gut geholfen die notwendige Kraft für den Start eines guten bodysurfs aufzubringen. Du musst die ersten 3 bis 4 Schwimmzüge extrem kraftvoll durchziehen um erstmal schnell in Bewegung zu kommen und dich gleich darauf in ein steifes Surfbrett verwandeln, absolute Körperspannung. Noch wichtiger aber ist der richtige Zeitpunkt und natürlich die richtige Welle. Schwimmflossen sind bestimmt auch keine schlechte Idee hier. Ein idealer Absprung beschert mir nach vielen Versuchen den ersten Ritt auf einer Welle bis ganz zum Strand, wo mich der feine Sand langsam bremst und ich zufrieden liegenbleibe. Ich werde am Abend vor dem Sonnenuntergang noch mal ins Wasser kommen um mir so die Mosquito Zeit zu verkürzen. 

Koh Phayam surfen schwimmen wellen, große Wellen Nashornvogel leuchtende Algen
Koh Phayam surfen schwimmen

Nach Sonnenuntergang bald aus dem Wasser, geduscht und ein Bier bestellt. Ich muss nur kurz zur Küche rufen und ein Handzeichen geben und die wissen schon was ich brauche. Jetzt ist im Restaurant Hochbetrieb und Gelsenzeit ist auch, Mückenzeit für diejenigen die mit Gelsen nichts anzufangen wissen. Ich schlage praktisch 2 Mücken mit einem Bier wenn ich mir einen Stuhl zum Strand nehme. In ca. einer bis zwei Stunden sind die Mosquitos so voll, dass sie wieder langsam verschwinden. Dann werde ich mir was zu essen bestellen.

Als neuer Gast genießt man fast überall eine Art  Sonderbehandlung und hier kommen gleich 3 Kellner sowie der Manager um deine Bestellung aufzunehmen. Wifi schafft es bis hierher, ich kann online gehen. Pad Si Iu werde ich mir bestellen, gebratene Nudeln oder doch das burmesische Curry mit Kartoffeln? Ich weiß das Land heißt Myanmar aber die Speisekarte weiß das nicht, weil da sogar steht, burmese food.

 

Es gibt schattige Plätze bis in den späten Nachmittag

Das Personal hat Sicht auf meine Hütte, das hat zwei Vorteile, erstens kann ich schnell mal was bestellen und zweiter Vorteil ist die Sicherheit.  Es ist da immer irgendwer in der Nähe und weiß auch wer wo wohnt. Ich muss nach dem morgendlichen Schwimmen noch warten, weil es  noch kein heißes Wasser gibt. Um 08:00 Uhr sagt der Junge dessen Namen ich schon wieder vergessen habe.  Den Morgenkaffee machst du dir selber, oder deinen Tee und dann schreibst du alles in das kleine Buch mit der Nummer für deinen Bungalow, doppelte Buchführung sozusagen. Das Personal weiß natürlich auch was du konsumierst. Da fällt mir ein, meine Schmutzwäsche ist auch noch eingepackt und sollte frei gelassen und gewaschen werden. Die Küchenhilfe bedankt sich für die zusätzliche Einnahmequelle und gibt die Wäsche gleich in ein Sackerl. 

Heute Vormittag möchte ich die nördliche Hälfte des ca. 3,5 Kilometerlangen Ao Yai erkunden. Smile Hut befindet sich beinahe genau in der Mitte der großen Bucht und auch gleich an der einzigen Straße in den Ort. Ich gehe direkt zum Strand und schlendere gemütlich auf dem festen Teil ganz nahe am Wasser, die Sonne heizt meine rechte Seite auf, links rollen die Wellen herein. Mit meiner Tasche auf der linken Seite geschultert sehe ich mir die Resorts unter den Palmen auf der rechten Seite an. Vielleicht ist ja ein attraktiverer Bungalow als meine smile-hut Hütte dabei. Erste Pause mache ich in Friends Bungalow die ehestens in 10 Tagen einen freien Bungalow anbieten können.

Bei den nächsten zwei Unterkünften eine ähnliche Situation nur mit dem Unterschied, dass für mich klimatisierte Unterkünfte sowieso nicht in Frage kämen. Die Rasta Baby Bar hat recht kleine, aber dafür kostspielige Hütten für Träumer die schnell mal für sieben acht Tage auf der Insel Hippieluft schnuppern wollen. Viel länger könnte man es auf so engem Raum auch nicht aushalten, ich zumindest nicht.

Am nördlichsten Ende des Strandes angelangt bin ich schon hungrig und bestelle gebratenen Reis mit Schrimps. Warum ich die nicht allzu große Portion mit 4 Schrimps nicht fertig gegessen habe und bestimmt nicht mehr hier essen werde brauche ich dir nicht zu erzählen. 

Noch weiter nördlich gibt es Nashornvögel zu sehen und das Fischerdorf der Moken ist auch nicht mehr so weit. Aber es ist Mittag, die Sonne ziemlich genau über mir und jeder weitere Schritt Richtung Norden muss auch wieder zurück gegangen werden. Taxis fahren hier nur ganz selten. Für den Rückweg ist mir der Strand viel zu heiß, da ist man der prallen Sonne ausgesetzt und es hilft nicht mal mehr der große Hut. Durch den kleinen Kautschukwald begleiten mich erst die Hunde und dann bin ich auf mich alleine gestellt. Eine um die Hälfte schmalere BetonStraße als die HauptStraße, verläuft im Schatten parallel zum Strand Richtung smile-hut. 

Cashew Bäume sieht man überall auf der Insel, deshalb überrascht es mich nicht die beiden bei der Arbeit zu sehen. Ich bleibe stehen, frage erst ob ich kosten darf und dann auch um Erlaubnis ein Bild zu machen. Die Kostprobe hat mich überzeugt, ich nehme einen halben Kilo Cashews, da brauche ich keine Kartoffelchips oder anderes Knabberzeug mehr. Ohne Zwischenhändler direkt vom Bauern gekauft halten die nach meiner Erfahrung nur zwei Wochen, aber nicht weil sie schlecht wurden, sie gingen mir aus.  Deshalb habe ich vor Verlassen der Insel noch zwei Kilo als Geschenke und für den Eigenbedarf gekauft. Wenn du bis März oder noch länger hier auf Koh Phayam bist, darfst du auf keinen Fall das jährliche CashewFest versäumen. Die gesamte Insel ist versammelt um sich bei bei der MetMaMuang, der cashew Nuss mit einer Art Erntedankfest zu bedanken.

Motorroller kannst du überall mieten wenn welche frei sind, also immer und überall nachfragen wo du welche herumstehen  siehst. Sogar der Obstverkäufer vermietet Mopeds. Mach aber unbedingt vorher eine kurze Proberunde und schau ob die Bremsen funktionieren.  Die Frau vom Obststand sagt zwar Spezialpreis aber für wen der Preis spezial ist bleibt offen. 200 Baht will sie für den pinken, nicht sehr vertrauenserweckenden Roller pro Tag, ich suche mir zwei Mangos für den Strand aus, bezahle und gehe zurück zur Hütte. Im Halbschatten vor den Wellen schäle ich die erste Mango und freue mich weil sie so richtig süß ist und der Saft mir nicht den Boden meiner Terasse verklebt, das bedeutet sonst Ameisenbesuch.

Nach einer sehr kurzen Siesta mache ich mich auf den Weg Richtung Süden um mir die Resorts die ich vom Meer aus gesehen habe, etwas näher anzusehen. Der Rückweg am Abend am Strand wird auch angenehmer sein. Im Süden nichts Neues, dafür ein gutes Abendessen im Palm Beach Resort. Entgegen meiner vorsichtigen Herangehensweise habe ich mir Radnaa Talee bestellt. Diese dicke Suppe mit dünnen Nudeln und Meeresfrüchten war außergewöhnlich gut, da komme ich bestimmt noch mal her. 

Auf dem Rückweg gönne ich mir einen Cocktail bei Sonnenuntergang und überlege ob ich heute noch einmal essen sollte. Es ist fast 20:00 Uhr als ich zurück im Smile-hut  bin. Eine Mango ist noch da und cashews, das reicht für heute. Ab ungefähr 21 Uhr wird es richtig eng mit Essen bestellen. Es gibt in der Hütte keinen Kühlschrank, also sollten Nahrungsmittel vor dem Schlafen gehen konsumiert oder fest verschlossen aufbewahrt werden.

Verhungern ist hier sehr schwer, denn bis ca. Mitternacht kriegst du auf der Hauptstrasse bestimmt noch irgendwo irgendwas zu essen.

Nach der zweiten Nacht und dem morgendlichen Schwimmen mache ich mich auf die Suche nach einem Taxi in das Dorf. Dort soll es DschookMu und Patongo geben und weitere Taxis gibt es bestimm auch. Heute muss ich der chinesischen Großmutter Bescheid geben ob ich meine Hütte behalten will oder nicht. Es ist schon 07:30 Uhr, es wird keine frischen Patongo mehr geben vermute ich und fahre direkt nach Ao Kwai, der WasserBüffelBucht und verschiebe mein LieblingsFrühstück auf morgen oder übermorgen.

Das Peporn Cafe  liegt ganz im Norden von Ao Kwai und ist der ideale Ausgangspunkt für meinen Tagesausflug in diese nach Osten geneigte, in etwa gleich große Bucht wie Ao Yai. Kaffee und Frühstück durchschnittlich in Geschmack und Preis, los geht’s. Ich bin in Richtung Süden unterwegs, die Sonne von links vorne, der Hut schattenspendend tief. Die HippieBar bleibt mit ihren Schiffswrack als gute Deko in meinem Sucher und ich knipse schon. Rechts das auffallend ruhige Meer, keine Riesenwellen wie in Ao Yai. Mir fallen die Badenden auf, denen in großer Entfernung vom Strand das Wasser immer noch nicht bis zur Badehose reicht. Sehr seicht, denke ich mir such mir einen schattigen Platz am Strand. Mehr gegangen als geschwommen und auch gar nicht richtig geschwommen, viel zu seicht bei Flut, bei Ebbe muss ich wahrscheinlich ganz aus der Bucht raus. Die am Rücken brennende Sonne hat meine Entscheidung unterstrichen die Unterkunftssuche zu beenden und im Smile-Hut zu bleiben. Ganz unten im Süden vor dem Mangrovenwald sehe ich bunte Fahnen, wenn es dort was zu Essen gibt mache ich dort Pause vor dem Heimweg über den kleinen Berg hinter dem Mangrovenwald. 

Ao Kwai
Ao Kwai
Ao Kwai
Ao Yai

Junes Bungalow hat wunderschöne Bambus Hütten und eine sehr gut funktionierende Mosquito Zucht.  Nicht nur die Mangroven gedeihen gut im Brackwasser, auch die Stechmücken fühlen sich da offenbar sehr wohl, Riesendinger auch noch aber zum Glück eher langsam. Ich stehe am Eingang und muss mich schon kratzen, die Kellnerin bringt gerade etwas aus der Küche das mir bekannt vorkommt. Laab, sagt sie recht laut, Laab Piset. Special Laab also. und was ist daran spezial frage ich. Die panierten Hühnerstreifen unter dem gehackten Fleisch. Das bestell ich mir auch gleich and a coconut shake please.

Lange halte ich das nicht aus und setze mich hinaus, hinter die Fahnen zum offenen Strand. Der Sitzgarten da drin ist jetzt am frühen Nachmittag schon voller Gelsen, ich möchte nicht wissen was sich da am Abend abspielt. Sehr gutes Essen und sehr gute Portion muss ich zugeben. Weil ich mir einen recht hohen Preis für das Spezial Laab erwartet habe, fällt mir auf, die Preise sind recht vernünftig wenn man bedenkt, dass hier alles mit recht kleinen Booten, TukTuks und und auch zu Fuß herangeschafft werden muss. Ich frage nach dem kürzesten Weg nach Ao Yai und bekommen die erstaunte Gegenfrage: du willst zu Fuß gehen?

Bungalow June Ao Kwai
Bungalow June Ao Kwai
Verhandelbare Preise ab 600 Baht pro Nacht
Bungalow June Ao Kwai

Der Mangrovenwald ist zum Glück nicht allzu groß, bald ist die Fähre erreicht. Es wurde sogar mit dem Bau einer Brücke aus Beton begonnen aber wie die aussieht wird das wohl nichts mehr. Die Fähre liegt genau zwischen den Ufern, ich müsst hinschwimmen um sie benützen zu können. Es dauert aber nicht lange bis ich  erfahre warum dieses Floß nicht am Ufer liegt. Farang, Farang ma leow, höre ich von der anderen Seite des Flusses. Ein Farang kommt, ein Farang kommt, rufen die Kinder während sie zum Floss schwimmen. Der erste Junge steht schon auf dem Floß und zieht es mit dem Seil, das mir erst jetzt auffällt langsam an mein Ufer. Fifty Baht schreien sie mich an und ich frage auf Thai ganz unbeholfen wo denn 50 Baht seien. 

Nein, nein, 50 Baht für den Transport zum anderen Ufer schreit der der größte und einzig Bekleidete der sieben Jungs. Im June Bungalow wurde mir gesagt die Fähre sei für alle da und zwar kostenfrei. Ich schau den Jungen an und sage ruhig aber bestimmt, dass ich da rüber will und wenn es was zu besprechen gibt sollen sie ihre Eltern holen weil ich mit Kindern keine Geschäfte machen darf. In kürzester Zeit war ich am anderen Ufer, hinterlies einen 20 Baht Schein für Eis und verabschiedete mich.

Das Mokendorf auf der Anhöhe möchte ich  auch besuchen um zu sehen ob es dort vielleicht einen Markt gibt. Die halbnomadischen Moken leben hier eigentlich nur zur Regenzeit und wenn das Wetter es zulässt fahren sie die umliegende See ab um Fische zu fangen und den Überschuss auf Märkten zu verkaufen. Die Häuser sehen mir mehr nach Sesshaftigkeit als nach Nomadentum aus. Die Moken sind mehr oder weniger autark und haben nicht viele Verbindungen mit Thais. Es gibt hier nicht viel zu sehen außer der herrlichen Aussicht in die WasserBüffelBucht hinunter. Von hier kann man den Grund für die Namensgebung erkennen. Die zwei gegenüberliegenden Enden der Bucht sehen wirklich aus wie die Hörner des WasserBüffels.

Dschungel

Nach dem Dschungel geht es auf einem sehr breiten Trampelpfad der offenbar auch mit einspurigen Fahrzeugen benützt wird schon wieder abwärts Richtung Ao Yai. Das Rauschen und Flattern klangen sehr nahe, aber erst der Schrei lies mich  zusammenzucken. Was ist das und wo überhaupt? Knapp über mir setzt sich das Flattern fort, er dreht um, kracht fast in den Baum, zieht aber kurz vor der Landung noch seine große Nase hoch und lässt sich gemütlich auf den Ast nieder. Schaut rechts, links, oben, unten und beschließt mal kurz zu bleiben. Erster Impuls, wo ist die Kamera und ich suche schon. Das war ein Fehler, meine Bewegungen und Geräusche haben diesen komischen Vogel gleich wieder verscheucht. Ich muss kein Ornithologe sein um diesen eigenartigen Vogel zu erkennen, den NasHornVogel, oder auf Englisch „hornbill“. Mein allererster dieser seltenen Vögel und wie nahe der war.

Aus dem Dschungel direkt zum Strand, die Sonne ist schon recht tief und nicht mehr soo scharf. Wie es aussieht werde ich heute sehr spät schwimmen, zu Neumond ist es zwar sehr dunkel aber mit den Schwimmbrillen wird das heute ein Erlebnis sag ich dir. Nachtschwimmen habe ich erst wieder aufgenommen nach dem meine Kinder mich auf die leuchtenden Algen aufmerksam machten. In meinem Alter sind die Dinge nicht mehr so klar wie für euch jungen Leute, denke ich mir. Vor langer Zeit auf Koh Lipeh und Koh Similan, weit draußen in der Andaman See habe ich sie zum ersten Mal gesehen. Einzeller  verursachen durch ihren Stress so ein Leuchten im Wasser. Je stärker oder schneller ich meinen Fuß durch das Wasser bewege, umso mehr dieser Geiseltierchen leuchten mich an. Ich setze mir die Schwimmbrille auf, mit  meinen Händen direkt vor mir ausgestreckt wühle ich das Wasser durch die Schwimmbewegungen auf und  kann Millionen von Leuchtpunkten rings um mich sehen. Als ob ich durch die Milchstraße fliegen würde… 

Um halb sieben bin ich bereit, mit UmhängeTasche und leerem Pinto mache ich mich auf den Weg zum Ort, halbe Stunde schätze ich. Gut geschätzt sitze ich kurz nach sieben am Tisch und warte auf mein frisches DschookMu mit frischen Patongo und überlege mir was ich zu Mittag essen werde.  Der Kaffee wird ganz klassisch in einer Glasschale serviert und dazu eine Teekanne. Dazu die zwei letzten Patongo solange sie noch knusprig sind. Zu Fuß bist du im Ort am allerbesten unerwegs. Ein Drink am Hafen um der schon recht heiß brennenden Sonne auszuweichen weil ich noch ein wenig warten muss. Der noodle soup öffnet um 10:00 Uhr und dann will ich gleich zurück zum Strand weil ich nichts vorhabe, nur schwimmen. Ich nehme mir zwei verschiedene Portionen Nudeln und Teigtaschen. Die Suppe kommt nicht in ein Plastik Sackerl sondern auch in den Pinto, unterste Etage, geht sich bestens aus, nur nicht kippen. In meine Thermoskanne kaufe ich noch einen fruit shake für den Heimweg und Strand.

On the boat again
On the boat again

BamBam Massge steht da und ich erinnere mich an die gestrige Unterhaltung, BamBam hat die gutaussehende Deutsche empfohlen, und ich habe mir meinen Teil nur gedacht. Da geh ich doch gleich mal rein und mache einen Termin aus. Gleich übermorgen früh um 08:00 nach dem Schwimmen. Keine der Bediensteten will so früh aufstehen deshalb macht das die Chefin selber. Massagen am Morgen sind viel intensiver weil noch viel Kraft da ist, nach sechs bis acht durchgekneteten Personen geht jedem die Kraft aus.

Viele der Resorts hier in Ao Yai und auch drüben inAo Kwai veranstalten immer wieder kleine  Feste mit live music, die stets zeitgerecht angekündigt werden. Öfter und regelmäßiger kann man live music ganz ungezwungen auf der offenen Bühne genießen. Offene Bühne im wahrsten Sinne des Wortes auf einer freien Fläche hinter den Bäumen gleich an der Hauptstrasse leicht zu übersehen aber schwer zu überhören. Du kannst dich hinsetzen, der Musik  lauschen und musst nicht mal was  bestellen wenn du nicht willst. Unerwartet viele Musiker haben sich auf diese kleine Insel verirrt oder sind sie gar aus diesem Grunde hier? Laut Wochenend Hippie Klaus Jürgen gab es früher einmal viel mehr Musiker die hierher kamen. 

offene Bühne open stage

Dritter Abend und weitere zwei Wochen im voraus bezahlt, ich geh heute nirgends mehr hin und will meinen Gin alleine trinken. Das ist ein Experiment zur Abwehr gegen Culex pipiens, der gemeinen Stechmücke und du weißt selber wie gemein die ist. Ich vertraue voll auf meinen Instinkt und glaube was ich irgendwo gelesen habe, dass nämlich Bier die Gelsen anzieht aber Gin sie abstößt, den mögen sie angeblich nicht. Auch Tonic kommt nur ohne Zucker in Frage, ist aber hier nicht so leicht zu finden. Ganz alleine am bequemen Tisch mit Polstern dem Meer lauschen ist mir lieber als Geschichten von irgendwelchen Leuten zu hören…

Die innere Uhr weckt mich noch bevor der Hahn aufgestanden ist. Es ist noch finster, die Mondsichel ist ein Boot über den Hügeln, in ÄquatorNähe hat der Mond eine andere Ausrichtung als bei uns in den nördlichen Gegenden, das hat nichts mit den Jahreszeiten zu tun wie der weichgerauchte Helge es mir gestern weismachen wollte. Mit solchen Gedanken im Kopf schwimme ich meine morgendliche Runde und bin bald in einem schönen runden Rhythmus.. 

In Phayam bin i daham, denke ich beim MorgenKaffee. Als ich die Mönce am Strand sah fiel mir ein ich habe vergessen vom Tempel zu erzählen. Wenn man im Ort in Richtung Pier unterwegs ist, bei der Kreuzung links abbiegt und noch mal 15 Minuten langsam weitergeht, erreicht man den Tempel den man aber nicht unbedingt fotografieren muss. Von dort Richtung Norden gibt es noch einen langen Strand, ganz im Norden noch einen und im Süden auch. Von all dem und den Rest der kleinen Insel erzähle ich dir in den Reiseberichten. 

Zusammenfassend kann ich sagen:

  • Moped nicht unbedingt notwendig weil gehbare Distanzen
  • die Insel ist gut besucht also solltest du die ersten Nächte vorher online buchen besonders wenn du nicht alleine unterwegs bist
  • absolute Ruhe und Abstand kannst du ebenso genießen wie Gesellschaft bei kleinen Parties und Konzerten
  •  absolutes highlight für mich sind die Wellen und der nach Westen ausgerichtete lange, fast einsame Strand 
  • Angebot für Surfer gibt es ebenso wie für Musiker
  • wunderschöne Strände, gute Restaurants, Massagen und Cashews ohne Ende
  • im Ort gibt es alternatives Angebot an heimischer Küche, eine Apotheke, Reisebüros, eine Bank und keinen 7-11
  • Ausflüge nach Koh Chang oder zum Schnorcheln organisiert man sich am besten untereinander, da kennt man eventuell die Leute schon mit denen man einen Tag lang unterwegs sein wird
  • für Ornithologen und andere Spaßvögel gibt es den Aussichtspunkt und ein sehr reiches Angebot an wildlife, angefangen von millionen von Krabben bis zum See Adler, der seinerseits Fische bevorzugt

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